Was für eine Hausnummer!
Der Bund hat ersichtlich so viel Geld, dass er händeringend Ausgabegründe sucht.
Das jetzt vom Bund angebotene Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ bietet uns die einmalige Gelegenheit die Erneuerung unserer historische3n Altstadt so anzugehen, dass die historische Gestaltung erhalten bleibt, dringend notwendige Restaurierungsarbeiten, wie z. B. Erhalt der einzigartigen Stadtmauer, eine homogene Gestaltung des umliegenden Raumes, das Einbeziehen des Skulpturenparks, barrierefreien Zugang zu unseren Denkmälern und vieles mehr mit geringen Mitteln zu ermöglichen; gefordert sind 10% Eigenbeteiligung.
Sicherlich wird es Bürgerinnen und Bürger geben, die erschrocken von der Höhe der Investitionen sind. Doch ein Blick in die fiskalischen Grundlagen zeigt uns, dass es nicht auf die Höhe der Finanzmittel ankommt, sondern auf die tatsächliche Belastung und die Grundwerte des städtischen Vermögens.
Um für alle Bürgerinnen und Bürger ein verständliches Bild darzustellen einige Erläuterungen:
Eine Investition ist buchhalterisch lediglich ein sogenannter Aktivtauch in der Bilanz; es werden Finanzmittel, also Geld, auf der Passivseite und in gleicher Höhe auf der Aktivseite als Anlagevermögen gebucht. Damit ändert sich an der Zeile „Gewinn“ oder „Verlust“ nichts.
Was sich ändert ist die Größe der Abschreibungen, auch Afa genannt. Sie stellt den Werteverzehr über die Lebensdauer dar.
Diesen Werteverzehr muss jeder Investor verdienen, damit er nicht Verluste einfährt.
Bei der Investition in Höhe von rd. 15Mio€ bleiben der Stadt 1,5 Mio € für Abschreibungen, ein Betrag der sich auf einen großen Zeitraum erstreckt.
Was wir dagegen gewinnen ist eine um ein Vielfaches geschönte Altstadt mit dem sie umgebenden Freizeitraum.
Hinzu kommt, dass die Stadtmauer in weiten Bereichen dringend einer Verbesserung bedarf, da schon jetzt Unfallgefahren drohen. Ohne dieses Projekt müsste die Stadt Nideggen, die also ohnehin notwenigen Arbeiten aus eigenen Mitteln finanzieren. Zwar würden auch in diesem Falle Fördergelder seitens des Landschaftsverbandes in Anspruch genommen werden. Aber der Eigenanteil wäre um etliches größer.
Endlich kommt Nideggen wieder voran, endlich können wir unserer Heimatstadt, unseren Gästen, unseren Bürgerinnen und Bürgern und unseren Gästen etwas Neues und Großes anbieten und dabei die einmalige Historie der Altstadt bewahren. Und wie stehen einige Fraktionen zu dieser Zukunftsperspektive: schauen Sie sich den Text der Nachricht von letzter Woche an.
Quelle: Dürener Zeitung
Wir freuen uns jedenfalls, dass sich Nideggen intensiv bemüht auch einmal ein Teil von Kuchen zu bekommen, was andere Verantwortliche in der Vergangenheit immer reichlich verschlafen haben.
Zum Abschluss noch eine Bemerkung:
Was für Investitionen wertemäßig zutrifft, darf auf keinen Fall auf Konsumausgaben übertragen werden, denn diesen Ausgaben steht kein Werte- bzw. Vermögensgewinn gegenüber. Übrig bleiben nur Schulden. Das ist der Rucksack, den Nideggen immer noch zu schultern hat.
Ein großer Erfolg der Kämmerin ist, dass wir von ursprünglich 15Mio. € und jetzt rd. 5 Mio. € abgebaut haben.
Darauf sollten wir in Nideggen auch einmal stolz sein.