Der Standort der Sekundarschule Nideggen

Vorab diese Information:

Bereits die erste Veröffentlichung zum Thema der Weiterführung der Sekundarschule am Standort Nideggen war irritierend. Denn zu diesem Zeitpunkt waren keine Informationen der Bezirksregierung Köln an die Fraktionen im Stadtrat weiter gegeben worden.

Die Information dazu kam erst einige Tage später aus dem Rathaus.

Erstaunlicher Weise war aber bereits in diesem Artikel ein Kommentar der MfN zu lesen.

Daraus kann nur gefolgert werden, dass die Redaktion der Zeitung (Dürener Zeitung, Dürener Nachrichten) mit einem Vertreter dieser Fraktion gesprochen hatte.

Auch zu dem Artikel v. 13.07. wurde zumindest der Vertreter der SPD Fraktion nicht interviewt. Kein Gespräch mit einem Journalisten zu dem Thema. Es setzt dem Ganzen die Krone auf, wenn in dem Artikel steht, dass außer der Fraktion MfN keine andere ein Kommentar dazu abgegeben hätte.

Wie wäre es denn, wenn künftig ausgewogen berichtet würde und die im Rat der Stadt vertretenen Fraktionen gleichermaßen mit einbezogen werden?

Oder passt es besser ins Bild der Presse, wenn nur die befragt werden und sich äußern lässt, von denen Krawall erwartet wird?

Nun zur Sache:

Wenn heute ein Bild gezeichnet wird, dass damals der Wechsel von der Real- zur Sekundarschule nur vorgenommen wurde, ohne einen veritablen Hintergrund dazu zu haben, der muss dringend daran erinnert werden, welches Bild damals vom Kreis Düren gezeichnet wurde.

Zwei wichtige Gründe für die heutige Situation sollen aufgezeigt werden:

  • Die im Schulentwicklungsplan des Kreises Düren aufgezeigte Prognose, die für viel Geld erstellt wurde, wies den drohenden Niedergang der herkömmlichen Haupt- Realschulen aus, weil die Entwicklung der Schülerzahlen so rückläufig waren, dass es aus dieser Sicht zwingend war, über geänderte Schulformen nachzudenken. Nur allein daraus, also diesem Schulentwicklungsplan des Kreises, sahen wir uns genötigt, über eine Veränderung der Schullandschaft nachzudenken. Der Erhalt des Schulstandortes Nideggen mit einer weiterführenden Schule war einziges Ziel. Zum damaligen Zeitpunkt sah es so aus, dass nur das Zusammenlegen zweier Schulformen, nämlich der Haupt- und Realschule, uns eine Chance bot, dies auch zu realisieren.
  • Der andere Aspekt war, dass bis vor zwei Jahren eine Gruppe von Initiatoren aus Nideggen in Verbindung mit der Partei Bündnis 90 / Die Grünen alles unternommen hat, um den Schulstandort und insbesondere die Schule in einem äußerst negativen Bild erscheinen zu lassen. Das Thema war: Raumluft.

Trotzdem durch alle Gutachten letztlich nicht nachgewiesen werden konnte, ob und warum die Raumluft als gesundheitsbelastet gelten sollte, wurde immer weiter an der Negativdarstellung der Schule gearbeitet. Es können eine ganze Reihe Zeitungsberichte dafür nachgewiesen werden. Selbst im überregionalen Fernsehen machte das Thema eine breite Öffentlichkeit negativ auf das Nideggener Schulzentrum aufmerksam.

Dieses schlechte Bild, was Nideggener von ihrer Schule gezeichnet haben, blieb nicht ohne Wirkung und viele SchülerInnen wurden seitdem an umliegenden Schulen angemeldet. Das hat sich über Jahre hingezogen. Eigentlich wurde mit der Dramatisierung – ohne Grund – erst aufgehört, als das Kind schon in den Brunnen gefallen war.

Die Quittung erleben wird jetzt und das Ergebnis scheint uns nicht mehr reversibel zu sein.

Wir Sozialdemokraten haben uns nachhaltig und nachweislich für den Erhalt des Schulstandortes eingesetzt. Z. B. haben wir einen Antrag zum Einrichten einer umfangreichen Mediathek gestellt und haben der Schulpflegschaft für die Mediathek einen namhaften Betrag gestiftet, um die Ausstattung mit Büchern voran zu treiben. Letztlich haben wir der Schulpflegschaft angeboten mit einem größeren Betrag SchülerInnen aus nicht begüterten Elternhäusern zu einem Internetvertrag zu helfen, um gleichwertig mit allen anderen auch am digitalen Unterricht mit teilnehmen zu können.

Sicherlich sind vom damaligen Entscheidungspunkt an die Dinge anders verlaufen als in der teuren Prognose dargestellt. Das musste letztlich der Kreis selber einräumen. Aber Entscheidungen unter Unsicherheit bergen immer auch ein Risiko.

Wir Sozialdemokraten sind sehr verärgert über die Entscheidung der Bezirksregierung. Zumal sich abzeichnete, dass der Tiefpunkt der Schülerzahlen überschritten worden ist und berechtigte Hoffnung auf steigende Schülerzahlen besteht. Mit dazu beitragen werden auch weitere Bebauungsgebiete, aus denen zusätzliche SchülerInnen erwachsen.